Südwestmetall-Vorsitzender Dr. Stefan Wolf zum Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA

„Ich hätte nach den Umfragen nicht erwartet, dass Trump auf der Zielgeraden Clinton noch abfängt. Ich persönlich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht, aber die amerikanischen Wähler haben nun so entschieden.

Meine Befürchtung ist, dass Trump in der Wirtschafts- und Handelspolitik den amerikanischen Interessen rigoros den Vorzug geben wird. Jedenfalls hat er einem weiteren Ausbau des Freihandels, etwa über das TTIP-Abkommen, bisher eine klare Absage erteilt, TTIP dürfte damit tot sein. Für unsere Industrie, für die die USA der wichtigste Exportmarkt sind, wäre das schädlich - übrigens langfristig auch für die US-Wirtschaft. Dass Trump außenpolitisch zurückhaltender auftreten und weniger aggressiv gegenüber Russland agieren will, gegebenenfalls auch die Sanktionen aufhebt, darauf würde ich mich nicht verlassen. Dazu sind seine außenpolitischen Positionen bislang zu wenig klar und zum Teil widersprüchlich.

Was mir wirklich Sorgen bereitet, ist die Frage, wie Trump die amerikanische Gesellschaft wieder zusammenführen will. Nicht zuletzt er selbst hat ja zu der erkennbaren Spaltung durch einen extrem aggressiven Wahlkampf maßgeblich beigetragen. Er sollte also dringend seine eigenen Anhänger beschwichtigen und auch auf die Clinton-Wähler zugehen. Denn er ist der Präsident aller US-Amerikaner.“

VOILA_REP_ID=C1257761:004A5185